Silicea Gel für Haare, Nägel, Bindegewebe und mehr


Silicium, häufig auch “Silizium” geschrieben, ist der wesentliche Bestandteil von Silicea Gel und gehört zu den am häufigsten vorkommenden Elementen auf der Erde. Es macht knapp 26 Prozent des Gewichtes der Erdkruste aus. Man kann also sagen, dass es Silicium wie Sand am Meer gibt. Genaugenommen ist Silicium sogar Sand am Meer. Sand besteht nämlich hauptsächlich zwar nicht aus Silicium Gel aber aus Quarzkristallen, einer formstabilen, regelmäßig strukturierten Verbindung aus Silicium und Sauerstoff. Dass der halbmetallische Mineralstoff auch für den Menschen als essentielles Spurenelement eine bedeutende Rolle spielt, ist erst seit Kurzem bekannt. Das soll freilich niemanden dazu anregen, in Zukunft den Spinat vor dem Verzehr nicht mehr vom Sand zu befreien. Zur Deckung des menschlichen Bedarfs ist diese Form der Aufnahme nämlich gänzlich ungeeignet. Hier sind vielmehr anders aufgebaute Siliciumverbindungen gefragt.

 

Silicium in Lebensmitteln

Zunächst einmal geht es dabei natürlich um den Siliciumgehalt in vielen natürlichen Lebensmitteln. Bananen beispielsweise tragen je 100 Gramm etwa acht Milligramm Silicium bei. Unter anderem bei Kartoffeln, Porree und dem erwähnten Spinat sind es bis zu sechs Milligramm. Oft werden besonders für Kartoffeln deutlich höhere Werte angegeben. Dabei handelt es sich dann jedoch um den Gehalt in der Trockenmasse. Allerdings nimmt man mehr Silicium zu sich, wenn die Kartoffel mit Schale verzehrt wird. Ganz oben in der Liste stehen aber Hafer und Gerste. Letztere enthält rund 200 Milligramm, weswegen sich in einem kleinen 200-Milliliter-Glas Bier gut zehn Milligramm des Spurenelementes befinden können.

 

Einnahmeempfehlungen und Bioverfügbarkeit

Aus zwei Gründen sind diese Mengenangaben jedoch nur sehr beschränkt aussagekräftig. Zum einen gibt es derzeit noch keine verlässlichen Referenzwerte zur empfohlenen täglichen Aufnahme. Rückschlüsse aus Tierversuchen legen hier eine benötigte Tagesdosis von etwa 30 Milligramm nahe. Es könnte jedoch auch allgemein sowie personenabhängig deutlich mehr sein. Zum anderen wird Silicium vom menschlichen Organismus nur sehr schwierig aufgenommen. Der tatsächliche Gehalt im Blutserumspiegel kann also erheblich von der Einnahmemenge abweichen und wiederum von Person zu Person gravierend variieren. Genau an dieser Stelle kommt Kieselsäure oder Silicea Gel ins Spiel. Dieses Silicium Gel ist als Nahrungsergänzungsmittel ausgesprochen bioverfügbar. Außerdem kann es in der entsprechenden Darreichungsform auch gezielt äußerlich angewendet werden.

Kieselsäure – Grundbestandteil von Silicea Gel

Doch zunächst zu der Frage, was Silicea Gel eigentlich ist. Silicium kann in vielen unterschiedlichen Strukturen und Verbindungen vorkommen. Fundamental ist in diesem Zusammenhang der Unterschied zwischen regelmäßig strukturierten Kristallen wie dem Quarz und der ungeordneten Struktur von amorphen Siliciumverbindungen. Ohne hier auf die komplexe Chemie dieser Stoffe einzugehen, sind mit Letzteren die Sauerstoffsäuren des Siliciums mit einer Hydro- oder Wasser-Komponente gemeint. Ein anderer, bekannterer Ausdruck dafür ist: Kieselsäure. Es entstehen Moleküle, deren Phasen nicht fest miteinander verbunden sind. Ihre Aufspaltung gelingt daher recht einfach oder erfolgt gar von selber, was Sedimentierung genannt wird. Daher ist Silicium aus Kieselsäure auch für den Organismus besser verfügbar.

Kieselsäure-Teilchen in Silicium Gel fein verteilt

Dies ist jedoch an eine weitere Bedingung geknüpft. Kieselsäure selber neigt nämlich dazu, sich zu einem Teilchenverbund zusammenzufinden. Die Überwindung biologischer Barrieren des Körpers wird so erschwert. Werden jedoch mikroskopisch kleine Kieselsäure-Partikel in einem Trägermedium – hier Wasser – gleichmäßig verteilt, bleibt die Bildung von Teilchen-Komplexen aus. Man spricht dabei von einer Kolloidform aus der das Silicea Gel hervorgeht. In diesem Silicium Gel liegt der Mineralstoff in einer rund anderthalb- bis 2.000fach kleineren Teilchengröße vor, als in der bekannten Kieselerde. Das Silicium aus dem Silicea Gel wird vom Körper also bei weitem besser aufgenommen als aus vergleichbaren Quellen.

Silicium wichtig für das Bindegewebe und zur Bildung von Kollagen

Im Organismus selber ist Silicium zwar nur in sehr kleinen Mengen von etwa 20 Milligramm je Kilogramm Körpergewicht anzutreffen, erfüllt, wie die neuere Forschung zeigt, jedoch umso wichtigere Aufgaben. Eine zentrale Rolle spielt es bei der Bildung, Erneuerung und Strukturstabilität der verschiedenen Arten des Bindegewebes. Es wirkt sich also direkt auf die Gesundheit und Vitalität von Haut, Knochen und Knorpel aus. Hier sind beispielsweise bestimmte Zellen – sogenannte Osteoblasten – zu nennen, die sich um die Knochen legen und das Gewebe zur stetigen Knochenerneuerung bilden. Eines ihrer wesentlichen Aufbauelemente ist Silicium. Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass Silicium an der Kollagenbildung beteiligt ist. Damit werden die Quervernetzungen im Knorpelgewebe, die Straffheit der Haut sowie die Kräftigung von Nägel und Haar gefördert.

Leider ist es jedoch so, dass der Siliciumgehalt im Organismus mit steigendem Alter abnimmt. In diesem Zusammenhang besteht der Verdacht, dass die ohnehin schon nicht optimale Silicium-Aufnahme aus der Nahrung – nur drei bis fünf Prozent des Siliciums aus Bananen werden vom Körper angenommen – noch weiter zurückgeht. Dazu kommt, dass sich unsere Ernährungsgewohnheiten zu Ungunsten von Silicium verändert haben und Lebensmittel aufgrund intensiver Produktionsmethoden ärmer an Silicium (sowie anderen wichtigen Stoffen) geworden sind. Vieles spricht also dafür, dass die Bedeutung von Silicea Gel als Nahrungsergänzungsmittel weiter zunehmen wird.

 

Studie: Silicea Gel verbessert nachweislich die Haardicke

Die Wissenschaft arbeitet derweil daran, den möglichen Nutzen von Silicea Gel auf den Prüfstand zu stellen. Immer mehr Untersuchungen unterstützen in diesem Zusammenhang den Einsatz von Silicium Gel. Große Beachtung findet dabei eine im Jahre 2007 veröffentlichte Pilotstudie. Sie wurde unter der Leitung von Forschern des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf durchgeführt und beschäftigte sich mit dem Einfluss von Silicea Gel auf die Qualität des Haars. Insgesamt 55 Frauen mit dünnem Haar standen den Wissenschaftlern als Testpersonen zur Verfügung. Sie bekamen täglich einen Esslöffel mit 15 Milliliter Silicium Gel. Nach einem sechsmonatigen Einnahmezeitraum wurde das Haar der Teilnehmerinnen untersucht. Bereits der äußere Eindruck überzeugte durch mehr Glanz und Volumen. Dies wurde durch die Messergebnisse bestätigt. Im Vergleich zur Ausgangssituation konnten sich die Frauen nach der halbjährigen Einnahme von Silicea Gel über ein um durchschnittlich 13 Prozent dickeres Haar freuen. Nebenwirkungen oder andere negative Effekte traten nicht auf (1). Eine verbesserte Wirkung kann erreicht werden, wenn Silicea Gel gemeinsam mit Selen, Zink oder Biotin beziehungsweise Vitamin B7 eingenommen wird. Alle diese Stoffe tragen zur Erhaltung normaler Haare bei.

 

Weitere mögliche Anwendungsgebiete von Silicium Gel

Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass die Einnahme von Silicea Gel eine Kräftigung der Nägel sowie Verbesserung der Straffheit und Elastizität der Haut zur Folge haben kann. Mit der Stärkung des Bindegewebes können ebenso stabilisierende Effekte auf Bänder und Sehnen sowie die gesunde Entwicklung des Knorpels verbunden sein. Aktuelle Forschungen gehen zudem darauf ein, dass Silicium Gel eine vorbeugende Wirkung gegen Arteriosklerose oder Arterienverkalkung haben kann. Eine Spur, die hier verfolgt wird, bezieht sich darauf, dass Silicium Gel die Mineralisierung der Knochen unterstützen kann. Das heißt, Silicium erreicht möglicherweise, dass sich freies Calcium, welches eine Gefahr für die Arterien darstellt, nicht in den Gefäßen ablagert sondern in die Knochen integriert. Damit wäre gleichzeitig ein Beitrag zur Knochengesundheit geleistet und das Osteoporose-Risiko gemindert. Erkannt wurde dies erstmals im Zusammenhang mit einer Studie aus dem Jahre 2008, die an verschieden Londoner Kliniken durchgeführt wurde (2).

 

Silicea Gel äußerlich aufgetragen bei Hautirritationen und -verletzungen

Außerdem kann Silicea Gel gezielt äußerlich angewendet werden. Dazu wird es einfach dünn auf die gereizten Hautpartien aufgetragen. Das kann bei kleineren, regional begrenzten Sonnenbränden, die beispielsweise in Trägernähe des Bikini-Oberteils oder auch auf Ohren und Nase häufig vorkommen, sinnvoll sein. Zudem können so Pickel und geringfügige Verletzungen inklusive Verbrühungen sowie Verbrennungen leichten Grades behandelt werden.

 

Was ist bei der Einnahme von Silicea Gel zu beachten

Wie bei allen anderen Stoffen kann auch die Nutzung von Silicium Gel zu unerwünschten Effekten führen. Bei einer normalen Einnahme sind allerdings keine Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen bekannt. In jedem Falle jedoch sollten die Dosierungsempfehlungen eingehalten werden. Werden diese nämlich überschritten, besteht die Gefahr, dass sich das Silicium in Nieren sowie Harnwegen ansammelt und dort Steine bildet. Auch sollte Silicea Gel aus Vorsichtsgründen nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden.

 

Quellen: 
(1) Zschocke, I., et al., A pilot study on the efficacy of silicium gel on the thickness of hair in healthy women with thin hair, in: Cosmetic Medicine, Special Edition, 6/07
(2) Spector, Tim D., et al., Choline-stabilized orthosilicic acid supplementation as an adjunct to Calcium/Vitamin D3 stimulates markers of bone formation in osteopenic females: a randomized, placebo-controlled trial, BMC Musculoskelet Disord. 2008; 9: 85.